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Ghosts of the Landwehr Canal

  • Travis Jeppesen / Wang Ping-Hsiang
  • 2. - 5. April 2023
  • Berliner Ringtheater

“They thought I’d been shot to death. But there I was: a failed suicide in Berlin. Capital of the failed suicides. A place you might go and truly die while remaining forever alive. This entire city is full of ghosts in case you’ve never noticed?”

Kooperation
Ghosts of the Landwehr Canal © Ulf Germann

Wir schreiben das Jahr 1919. Nur wenige Monate nach der Russischen Revolution und der gescheiterten deutschen kommunistischen Revolution von 1918/19, wurde der Leichnam der hingerichteten polnischen Revolutionärin Rosa Luxemburg kurzerhand in den Landwehrkanal im Zentrum Berlins geworfen. Ein Jahr später sprang eine Frau von der Brücke der Bendlerstraße in denselben Kanal, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Sie wurde gerettet und in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen, wo sie sich weigerte, ihre Identität preiszugeben. Für kurze Zeit wurde sie daher unter dem Namen Fräulein Unbekannt geführt – bis sie eine unerwartete neue Karriere startete, in der sie behauptete, die Großherzogin Anastasia zu sein, die es irgendwie geschafft hatte, die Attentate der Russischen Revolution zu überleben.

In Ghosts of the Landwehr Canal gesellt sich zu den Geistern dieser beiden rätselhaften historischen Figuren eine Arbeiterameise, die von ihrer Kolonie getrennt wurde. Das multidisziplinäre Werk verbindet den anarchischen sprachlichen Erfindungsreichtum von Travis Jeppesen mit den Elementen Tanz, Sound und Videokunst. Unter der Leitung des taiwanesischen Theatermachers Wang Ping-Hsiang dürfen die Zuschauer:innen durch ein Berlin wandern, das in der Zeit zwischen zwei Jahrhunderten schwebt, wobei der Landwehrkanal die Trennung zwischen der Welt der Lebenden und der Toten symbolisiert, und zugleich als Grabungsstätte der Psychogeographie Berlins fungiert.

Eine Koproduktion von TATWERK und Berliner Ringtheater.
Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR sowie von der National Culture and Arts Foundation Taiwan.
Medienpartner ist TAZ. Die Tageszeitung.

logos ghostringtheater

Video »Ghosts of the Landwehr Canal«
Trailer »Ghosts of the Landwehr Canal«

Termine

Premiere:
2. April 2023 | 20 Uhr

Weitere Vorstellungen:
3. - 5. April 2023 | 20 Uhr

Berliner Ringtheater
auf dem Gelände der Alten Münze
Am Krögel 2
10179 Berlin

Tickets: 15€ / ermäßigt 9 € (zzgl. VVK-Gebühr) hier.

Mitwirkende

Autor: Travis Jeppesen
Regie: Wang Ping-Hsiang
Performer:innen: Moritz Sauer (Rosa Luxemburg), Wu Po-Fu (Fräulein Unbekannt), Tien Yi-Wei (Arbeiterameise) Sound Design: Shen Sum-Sum
Bühnen- und Kostümbild: Christa Joo Hyun D'Angelo
Lichtdesign und technische Leitung: Raquel Roslidete
Video- und Grafikdesign: Lin Yu-En
Tontechnik: Ilya Selikhov
Bühnen- und Kostümassistenz: Idil Morsallioglu
Vocal Coach: Keith Wong
Produktionsleitung: Michael Rade
Presse: Anita Goß

Biographie

Travis Jeppesen ist der Autor zahlreicher Bücher, darunter Wolf at the Door, All Fall: Two Novellas, The Suiciders, See You Again in Pyongyang und Bad Writing. Darüber hinaus ist er als Begründer des objektorientierten Schreibens bekannt, einer metaphysischen Form des Schreibens als Verkörperung, die versucht, das Innenleben von Objekten zu kanalisieren. Jeppesens erstes größeres objektorientiertes Schreibprojekt, 16 Sculptures, wurde im Buchformat von Publication Studio veröffentlicht, war als Audioinstallation auf der Whitney Biennale 2014 zu hören und Gegenstand einer Einzelausstellung in der Wilkinson Gallery in London. Er ist Empfänger des Andy Warhol Foundation Arts Writers Grant. Seine kalligrafischen und textbasierten Kunstwerke waren Gegenstand von Einzelausstellungen in der Wilkinson Gallery (London), im Exile (Berlin) und im Rupert (Vilnius). Im Jahr 2023 wir Jeppesens neuester Roman Settlers Landing bei Itna Press erscheinen.
disorientations.com | en.wikipedia.org/wiki/Travis_Jeppesen

Wang Ping-Hsiang lebt und arbeitet als Theaterregisseur, Dramaturg und Performer in Berlin. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Übersetzung alltäglicher Lebenswelten in fantastische digitale Realitäten. Er betrachtet Theater als ein Wahrnehmungsvehikel, das innovative Möglichkeiten der Kommunikation ermöglicht, und kombiniert in seinen Werken unterschiedliche performative Elemente unter gleichberechtigter Verwendung von Text, gesprochenem Wort, Ton, Bewegung, live-gestreamtem Video, Objekten und Szenografie. Seine Arbeit behauptet Narrative als multisensorische Erfahrung. Nach seinem Studium der Bühnenregie und Freien Kunst an der Taipei National University of the Arts hat Wang mit diversen internationalen Theater- und Künstlergruppen zusammengearbeitet, darunter Agrupación Señor Serrano, RiminiProtokoll und cmd+c Company. Seine Arbeit wurde auf Festivals in Europa und Asien präsentiert, u.a. bei Romaeuropa, Rom; Grec Festival de Barcelona; TNT Festival, Barcelona; Festival de la Cité, Lausanne; ¡Viva! Spanish & Latin American Festival, Manchester.
www.ping-hsiang.com