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Bambiland

  • Peter Lorenz
  • 23. März 2024
  • TATWERK | Berlin

Wer darf im Spiel des Fernsehkriegs noch „wir” sagen? Die globale Medien-Kriegsmaschinerie wird im Zusammentreffen von Irak-Krieg und persönlichen Fluchterinnerungen aus Bosnien zerlegt.

Darstellerin in schwarzer Latzhose unter Plastiksoldaten, leeren Konservendosen und Müllbeuteln. © Dani Dominguez

Im Spiel des Fernsehkriegsführung ist unklar, wer überhaupt noch „wir” sagen darf. Ein Spielzeugland wird in ein anderes Spielzeugland verwandelt. Alles, was man sieht, ist wahr, aber nichts davon ist real.



Regisseur Peter Lorenz und Performerin Jelena Bašić zerlegen im Text der Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (übersetzt von Lillian M. Banks) die globale Medien-Kriegsmaschinerie, indem sie Berichte über den Irak-Krieg mit persönlichen Erinnerungen als Flüchtlingskind im Bosnienkrieg vermischen. Im Haufen der menschlichen Überreste, Erinnerungen und Plastikspielzeug fällt die Unterscheidung zwischen Schein und Wirklichkeit schwer, was Jelineks scharfsinnige Kriegskritik erschreckend aktuell macht. Mit Hilfe von Live-Video fordert die Darstellerin ihre eigene Handlungsfähigkeit in den globalen Zyklen von Zerstörung und Wiederaufbau zurück.

Die Frontlinie im Krieg der Worte zwischen „uns” und „ihnen” beginnt zu verschwimmen, wenn die Wüsten des Nahen Ostens in die Belagerung von Sarajevo übergehen. Der gewalttätige Akt der Darstellung wird uns auf Video vorgespielt, und wir befinden uns inmitten dieses Spielzeugkampfs.

Alles kehrt wieder, vor allem die Kriege.

Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater Verlag, Hamburg.

Video »Bambiland«
Trailer »Bambiland«

Termine

23. März 2024 | 20.00 Uhr

Preview mit anschließendem Publikumsgesprräch.
Eintritt frei. Spende erwünscht.

Wir bitten um Reservierung an

Mitwirkende

Text: Elfriede Jelinek
Übersetzung: Lillian M. Banks
Regie & Ausstattung: Peter Lorenz
Performance: Jelena Bašic
Dramaturgie: Irina Glinski

Biographie

Peter Lorenz ist ein transdisziplinärer Theaterregisseur und Performance Macher. Seine Arbeiten bewegen sich zwischen zeitgenössischem Theater, Klangperformances, experimenteller Oper und räumlichen Installationen. Sie wurden in Österreich, Deutschland, Litauen, Großbritannien, Kanada sowie Bosnien & Herzegowina gezeigt, wo er 2012 das Street Arts Festival Mostar mitbegründete. Die Uraufführung von STILLHANG erhielt den Österreichischen Musiktheaterpreis fund wurde am Theater Brandenburg wieder aufgenommen. Seine aktuellsten Arbeiten sind das experimentelle Klangtheater HOW DEEP IS THE SEA, die interaktive Performance Maschine im Pizzakarton UNSICHTBARE STÄDTE, das partizipative Musical MORAG, YOU'RE A LONG TIME DEID und die Uraufführung von Gerhild Steinbuchs GUTE GESTÄNDNISSE BESSERER MENSCHEN. Er erhielt das österreichische Dramatiker*innen Stipendium, war Stipendiat der Schreibwerkstatt des Retzhofer Dramapreises und Fellow an der Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund.
www.peterlorenz.at